Camping und Kamele - Oman

Wir fliegen zusammen los ab Zürich und steigen in Istanbul um. Am nächsten Morgen werden wir Muscat erreichen.

Unmittelbar nach der Begrüssung am Flughafen Maskat geht unser Abenteuer auch schon los. Den ersten Halt legen wir bei der Sultan Qaboos Grand Mosque* ein. Die persönliche Führung mit Ahmed bietet allen die Gelegenheit, sich zunächst etwas besser kennenzulernen. Weiterfahrt zum Fort in Nakhal, danach Überquerung des Al Hajar Gebirges. Anschliessend an einen ersten Abstecher in die schroffe Mondlandschaft der weitläufigen Bergkette erreichen wir Al Hamra, wo ähnlich wie im Freilichtmuseum Ballenberg ein liebevoll präsentierter Einblick in vergangene Lebens- und Arbeitsweisen gewährt wird. In der Nähe von Wadi Damm oder Sint schlagen wir am ersten Abend unsere Zelte auf.

Nun steht uns und eine weitere spektakuläre Fahrt und eine noch atemberaubendere Wanderung bevor. Auf dem «Sonnenberg» Jabel Shams befindet sich der Grand Canyon des Oman. Bis zu 1000 Meter fallen die Steilwände hier in die Tiefe. Während gut 3 Stunden wandern wir die etwa vier Kilometer bis zum verlassenen Dorf und wieder zurück. Später erkunden wir den Grand Canyon von innen, im meist fast ausgetrockneten Flussbett von Wadi Ghul beziehungsweise Wadi Nakhr «erfahren» wir seine nicht weniger abenteuerliche Seite. Wir übernachten in Nizwa im Hotel. Während der Dauer unseres Aufenthalts steht genügend Zeit zur Verfügung, die ehemalige Hauptstadt auf eigene Faust zu erkunden - egal ob Fort, Altstadt oder Souq, wo es die besten Datteln gibt oder kostbares Silberkunsthandwerk bewundert werden kann.

Das Quartier Harat Al Bilad der für das frühe Oman typischen Lehmziegelsiedlung Manah gehört zu den imposantesten historischen Stätten. In den vergangenen Dekaden wurde es kontinuierlich renoviert. Neben vielen anderen Zeitzeugen beherbergt es vier der ältesten Moscheen. Auch Birkat Al Mouz ist eine der zahlreichen Lehmziegelsiedlungen, besticht indes eher mit morbidem Charme: Ein Spaziergang durch die, dem Zerfall preisgegeben Ruinen offenbart das eine oder andere sehenswerte Detail, wie Ornamente oder kunsthandwerklichen Innenausbau. Der vorgelagerte Dattelhain lädt dazu ein, mit offenen Ohren und Augen erkundet zu werden. Weiter geht die Fahrt. Wer entdeckt die sich auftürmenden Dünen der Sharqiya Sands zuerst? Der Zauber der Wüste ist schwer zu beschreiben - man muss ihn fühlen, ihm erliegen. Das Spiel mit Licht und Schatten und die Abermillionen von Sandkörnern in permanenter Bewegung ziehen ebenso in ihren Bann wie die kontinuierliche Veränderung der Farbintensität. Sonnenunter- und -aufgang lassen den Betrachter ohne Zweifel still in sich kehren. Wir zelten in einem authentischen Beduinencamp in der Nähe von Al Wasil (Bidiyah), verbringen unseren Aufenthalt genauso wie die lokale Bevölkerung ihre Familientreffen an den Wochenenden.

Heute machen wir einen Tagesausflug. Wadi Hawer ist eine der spektakulärsten Schluchten, um die freie Wildbahn zu erforschen. Während rund fünf Stunden heisst es über Stock und Stein wandern, Wasserrutschen ausprobieren, immer wieder Schwimmstrecken zurücklegen und ab und zu eine kurze Kletterpartie, selbstverständlich darf auch gesprungen werden, zum Beispiel ins Naturbecken gleich neben dem Wasserfall. Wir zelten erneut im Beduinencamp.

Nach dem Frühstück macht sich unser kleiner Konvoy auf, Sharqiya Sands zu durchqueren. Trotz ihrer eher bescheidene Ausmasse von 80 auf 120 Kilometern wird unser sandiger Ritt um die vier Stunden in Anspruch nehmen. Es folgt ein Zwischenstopp mit atemberaubender Aussicht in Ras Al Ruwais und im Verlauf des Nachmittags erreichen wir Al Khaluf Beach. Aufgrund ihres feinen, weissen Sandes wird diese Miniwüste auch Zuckerdünen genannt. Mit Küchendienst, Lagerfeuerromantik und wildem Zelten inmitten der Dünen lassen wir diesen erlebnisreichen Tag ausklingen

Wir tauschen einen Traumstrand gegen den nächsten. Die Fahrt führt uns an den Klippen von Ras Al Khabbah vorbei und danach in Richtung Ras Al Hadd. Hier und der nahe gelegene Strandabschnitt von Ras Al Jinz sind berühmt, ein wiederkehrender Brutplatz für Grüne Meeresschildkröten zu sein. Mit etwas Glück sind sie gerade unterwegs - ein abendlicher Spaziergang entlang des Strandes könnte die Chancen gewiss erhöhen, eine oder mehrere von ihnen zu entdecken. Wir übernachten im Hotel.

Nachdem am Vormittag noch genügend Zeit bleibt, am fakultativen Bootsausflug teilzunehmen, wo nach Delfinen und anderen Meerestieren Ausschau gehalten wird oder, wer will, sich beim «Fischen wie die Einheimischen» versuchen kann, geht unsere Fahrt weiter nach Sur. Auf den Spuren von Sindbad dem Seefahrer gewährt die Dhowwerft einen Einblick in das bis heute praktizierte altehrwürdige Schiffsbauhandwerk. Zudem machen die vielen kleineren Moscheen auf engstem Raum den Gebetsruf hier zu einem Hühnerhauterlebnis. Am Abend fahren wir dann noch etwas weiter in Richtung Muscat, wo wir die letzte Nacht verbringen.

Heute Morgen fliegen wir zurück in die Schweiz und werden gegen Abend landen.